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Demokratien in Ost und West angesichts neuer (und alter) Herausforderungen - gemeinsames Kolloquium des Lehrstuhls fürVergleichende Politikwissenschaft und Systemlehre und des ZIMOS

Die neue politische Ordnung, die in Europa nach der Wende von 1989-91 entstanden ist, gerät zurzeit zunehmend aus dem Gleichgewicht. Die Euro-, die Flüchtlings- und die Ukrainekrise stellen sowohl für die konsolidierten Demokratien des Westens als auch für die Transformationsländer des Ostens eine zunehmende Herausforderung dar. Die Euphorie, die die Überwindung der europäischen Spaltung begleitet hatte, ist nun längst verflogen, neue isolationistische Tendenzen machen sich in Ost und West breit. Der als überwunden geglaubte Ost-West-Gegensatz beginnt erneut die europäischen Strategen und Medien zu beschäftigen. Wie spiegeln sich diese Entwicklungen in einzelnen europäischen Ländern wider. Mit dieser Frage wird sich das geplante Kolloquium beschäftigen, und zwar am Beispiel Deutschlands, Großbritanniens und Russlands.

Programm

Mittwoch, 7. Dezember  2016, im KGA 106

17. 30 Uhr Einführung (Prof. Dr. Bernhard Sutor)

17.40:  Volksparteien vor der Zerreißprobe? –  Der Einfluss der Euro-und der Flüchtlingskrise auf die Parteienlandschaft der Bundesrepublik  (Prof. Dr. Klaus Stüwe)

18.10 Uhr: Der Brexit und die Folgen (Prof. Dr. Stefan Schieren)

18.40 Uhr: Hat die Demokratie in Russland eine Chance? Eine historische Betrachtung

(Prof. Dr. Leonid Luks)

Abschlussdiskussion

Machtkalkül? Furcht? Faszination? – Deutschland und die russische Revolution von 1917. Gemeinsames Kolloquium des Lehrstuhls für Vergleichende Politikwissenschaft mit dem ZIMOS (6. November 2017)

Deutschland gehörte zu den Ländern, die in die Geschicke Russlands von 1917 und unmittelbar danach besonders stark involviert waren. Ohne die von der OHL genehmigte Durchreise Lenins durch Deutschland und ohne die massive Unterstützung der bolschewistischen Friedenspropaganda durch das Wilhelminische Reich hätte sich der bolschewistische Staatsstreich vielleicht nicht in dieser Form abgespielt, wie dies in Wirklichkeit der Fall war. In der letzten Phase des Ersten Weltkrieges spielte Deutschland wegen seiner massiven Präsenz an der westlichen Peripherie des russischen Reiches nach dem „Sieg-Frieden“ von Brest-Litovsk eine zentrale Rolle in der Außenpolitik des soeben entstandenen bolschewistischen Staates. Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg gehörte Deutschland als Gegner der Versailler Nachkriegsordnung zu den wichtigsten Verbündeten des Sowjetstaates, der diese Ordnung ebenfalls radikal in Frage stellte. Die Bolschewiki wiederum mischten sich massiv in innerdeutsche Angelegenheiten ein, weil es sich bei Deutschland um den aus der Sicht der Bolschewiki wichtigsten Abschnitt an der von ihnen errichteten „weltrevolutionären Front“ handelte. Bis zu ihrer Zerschlagung durch die Nationalsozialisten handelte es sich auch bei der KPD um die stärkste nichtrussische Sektion der im März 1919 gegründeten Kommunistischen Internationale. Aus all diesen Gründen muss man dem innerdeutschen Diskurs um den Charakter der durch die bolschewistische Revolution ausgelösten Prozesse eine besondere Bedeutung beimessen. Diesem Thema wird sich das geplante Kolloquium widmen.

Programm

17.00 Uhr Einführung (Prof. Dr. Klaus Stüwe)

17.10 Uhr: Ungleiche Partner: Die Bolschewiki und das Wilhelminische Reich in den Jahren 1917-1918 (Prof. Dr. Leonid Luks)

17.30 Uhr: Die russische Revolution aus der Sicht der deutschen Sozialdemokraten (Dr. Jürgen Zarusky, Institut für Zeitgeschichte, München).

17.50 Uhr: Thomas Mann und der Kommunismus (Prof. Dr. Ruprecht Wimmer)

18.10 Uhr: Geschichtliches Bewusstsein und politische Bildung. Überlegungen zum Epochenjahr 1917 (Prof. Dr. Bernhard Sutor)

18.30 Uhr: Abschlussdiskussion

Der Abschied von den Imperien und imperiale Sehnsüchte. Zum 100. Jahrestag der Auflösung der multinationalen Reiche in Mittel- und Osteuropa. Gemeinsames Kolloquium der GGF mit dem ZIMOS (6. November 2018)

Während sich im Westen Europas seit Beginn der Neuzeit zentralisierte Nationalstaaten herausbildeten und konsolidierten, war die Entwicklung des östlichen Teils des Kontinents jahrhundertelang durch multinationale Imperien geprägt: das Russische, das Osmanische und das Habsburger Reich. Der vierte maßgebliche Akteur der Region, das 1871 entstandene Zweite Deutsche Reich, stellte zwar einen verspäteten Nationalstaat dar, zugleich setzte es aber auch bestimmte imperiale Traditionen fort. 1917/1918 brachen alle diese Imperien infolge der russischen Revolution bzw. des Ersten Weltkrieges zusammen. Zahlreiche Verfechter des imperialen Gedankens versuchten indes an das Erbe der zusammengebrochenen Imperien anzuknüpfen, um sie in der einen oder anderen Form zu restaurieren – in einem Fall sogar mit Erfolg, nämlich in Sowjetrussland. Das geplante Kolloquium wird sich anlässlich des 100. Jahrestages der Auflösung der mittel- und osteuropäischen Reiche mit den Ursachen für deren Auflösung befassen wie auch mit den Kräften, die an die imperialen Überlieferungen anknüpfen wollten, wobei Russland, Deutschland und das Habsburger Reich im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen werden.

 

Programm

Dienstag, 6. November 2018, im KG A - 103

 

16.00 Uhr: Einführung (Ibrahim Mirzayev, M.A.)

16.10 Uhr: Warum brach das Zarenreich zusammen? Zur Erosion des imperialen Gedankens im vorrevolutionären und revolutionären Russland (Prof. Dr. Leonid Luks)

16.40: Ein deutscher Schriftsteller rechtfertigt das untergehende Reich. Thomas Manns „Betrachtungen eines Unpolitischen“ (Prof. Dr. Ruprecht Wimmer)

17.30 Uhr: Die Dolchstoßlegende – Das Trauma der deutschen Niederlage 1918 als Belastung der Weimarer Demokratie (Prof. Dr. Bernhard Sutor)

18.15 Uhr: „Habsburgs Glück und Ende“ – Karl Kautskys „Imperiumsbilanz“ von 1918 nach 100 Jahren (Dr. Jürgen Zarusky, Institut für Zeitgeschichte, München)

18.45 Uhr: Abschlussdiskussion

Auf dem Weg in die Katastrophe: Vergebliche Warnungen vor dem Nationalsozialismus in der Publizistik der 1930er Jahre. Gemeinsames Kolloquium des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit dem ZIMOS. 7. November 2019, 17.00 Uhr, INS-002

Die Geschichte der Auseinandersetzung mit dem Faschismus bzw. Nationalsozialismus in der Zwischenkriegszeit lässt sich im Grunde als eine Geschichte von Fehleinschätzungen betrachten. Die Erfolge beider Bewegungen waren nicht zuletzt mit der Unfähigkeit ihrer Gegner, aber auch ihrer Verbündeten verknüpft, ihren Charakter zu begreifen. Dieses Versagen der linken, der liberalen wie auch der konservativen Strömungen zeigt, wie wenig die europäischen Parteien und Institutionen insgesamt auf neue und unvorhergesehene Herausforderungen vorbereitet waren. Nicht zuletzt deshalb verdienen Analytiker, die das Wesen dieser Herausforderungen rechtzeitig erkannten, eine besondere Aufmerksamkeit. Einigen von ihnen ist dieses Kolloquium gewidmet.

 

Programm

 

17.00 Uhr: Einführung (Prof. Dr. Leonid Luks)

17.10 Uhr: Demokratie in der Krise? Zum falschen Verständnis von Demokratie damals (zwischen den Weltkriegen) und heute (Prof. Dr. Bernhard Sutor)

17.30 Uhr: Thomas Mann geht am Dritten Reich vorbei (Prof. Dr. Ruprecht Wimmer)

18.00 Uhr: Pause

18.10 Uhr: Warnende Stimmen vor dem Nationalsozialismus in den 1930er Jahren im Hochland (Prof. Dr. Thomas Pittrof)

18.40 Uhr: Russische Exildenker über die europäische Krise der 1930er Jahre (Prof. Dr. Leonid Luks)

19.10: Abschlussdiskussion

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